Was ist der Unterschied?
Der alltägliche Stress durch unpassendes Schuhwerk und schlechtes Fußklima setzt uns zu: Unsere Füße tragen uns täglich durch das Leben, doch oft werden sie vernachlässigt, bis Probleme auftreten. Zwei wesentliche Bereiche der Fußpflege, die häufig verwechselt werden, sind die Podologie und die kosmetische Fußpflege. Beide haben ihre Berechtigung, unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihrer Zielsetzung und Vorgehensweise. In diesem Beitrag erfahren Sie, worin die Unterschiede zwischen Podologie und kosmetischer Fußpflege bestehen, welche Behandlung wann sinnvoll ist und warum die Podologie bei gesundheitlichen Fußproblemen unverzichtbar ist.
Was ist Podologie?
Die Podologie ist eine Form der medizinischen Fußpflege, die sich auf die Vorbeugung, Behandlung und Rehabilitation von Fußproblemen konzentriert. Diese Behandlung ist vor allem für Menschen notwendig, die unter chronischen Fußproblemen, Diabetes oder anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen leiden. Podologen sind staatlich anerkannte Spezialisten, die eine fundierte Ausbildung absolvieren und eng mit Ärzten zusammenarbeiten. Sie kümmern sich nicht nur um das Wohlbefinden der Füße, sondern auch um medizinisch notwendige Behandlungen, wie z. B. die Behandlung von Fußfehlstellungen oder die Fußpflege bei Diabetikern.
Kosmetische Fußpfleger dürfen ausschließlich pflegerische und dekorative Maßnahmen an gesunden Füßen durchführen. Rechtlich ist die Berufsbezeichnung „kosmetische/r Fußpfleger/in“ nicht geschützt. Jeder kann diesen Beruf ausüben, sofern keine medizinischen oder heilkundlichen Tätigkeiten erfolgen. Allerdings verlangen viele Arbeitgeber und Kunden einen Nachweis über eine qualifizierte Ausbildung, die meist an privaten Kosmetikschulen oder Akademien absolviert wird. Die Kurse dauern in der Regel einige Wochen bis Monate und schließen mit einer theoretischen und praktischen Prüfung ab. Die Inhalte umfassen Fußanatomie, Hygienekunde, Desinfektion, Gerätekunde, Pediküre, Hornhautentfernung, Infektionsschutz und rechtliche Grundlagen. Ein Mindestalter von 18 Jahren und ein Hauptschulabschluss werden häufig vorausgesetzt.
Typische Behandlungen in der Podologie:
- Behandlung von eingewachsenen Nägeln
- Nagelpilzbehandlungen
- Entfernung von Hühneraugen
- Fußpflege bei Diabetes
Podologen dürfen auch spezielle Verbände anlegen, Medikamente anwenden und in Absprache mit Ärzten an der medizinischen Behandlung von schwerwiegenden Fußproblemen mitwirken. Diese Leistungen sind vor allem für Menschen mit chronischen Erkrankungen unverzichtbar.
Was ist kosmetische Fußpflege?
Die kosmetische Fußpflege oder auch Pediküre genannt, konzentriert sich primär auf das optische Erscheinungsbild der Füße und die allgemeine Pflege. Kosmetische Fußpfleger arbeiten ohne medizinische Zulassung und dürfen keine Fußprobleme wie eingewachsene Nägel oder Nagelpilz behandeln. Ihr Fokus liegt auf der Verschönerung der Füße und der Pflege von gesunden Fußnägeln und Haut.
Typische Behandlungen in der kosmetischen Fußpflege:
- Nagelpflege (Schneiden, Feilen und Polieren der Nägel)
- Hautpflege (Entfernung von Hornhaut und Schrunden)
- Fußmassage
- Lackieren der Nägel
Welche Produkte eignen sich zur Fußpflege?
Es stehen Ihnen verschiedene Produkte zur Auswahl, die Ihre Füße sowohl pflegen als auch desodorieren.
- Fußcremes versorgen die Haut intensiv mit Feuchtigkeit und pflegenden Ölen. Sie eignen sich besonders für trockene, rissige oder beanspruchte Füße. Inhaltsstoffe wie Urea, Glycerin oder Panthenol binden Feuchtigkeit, fördern die Regeneration und machen die Haut geschmeidig. Avocadoöl, Sanddornöl oder Shea-Butter liefern wertvolle Fette, die die Hautbarriere stärken. Für sehr trockene Füße oder starke Verhornung empfehlen sich Cremes mit höherem Urea-Anteil, da dieser auch die Abschuppung abgestorbener Hautzellen unterstützt. Wärmende Fußcremes mit Ingwer oder Chili regen die Durchblutung an und sorgen für ein wohliges Gefühl im Winter. Bei Neigung zu Hornhaut helfen spezielle Cremes mit keratolytischen Wirkstoffen, die die Hornhaut sanft reduzieren.
- Fußdeodorantien bekämpfen gezielt unangenehme Gerüche und sorgen für langanhaltende Frische. Sie enthalten meist antibakterielle und desinfizierende Inhaltsstoffe wie Teebaumöl, Lavendelöl oder Menthol, die das Wachstum geruchsbildender Bakterien hemmen. Alkohol wirkt zusätzlich desinfizierend, während Menthol und Pfefferminzöl für einen kühlenden Frischeeffekt sorgen. Fußdeos eignen sich besonders für Menschen, die viel in geschlossenen Schuhen oder Sportschuhen unterwegs sind, da sie die Schweißbildung reduzieren und sofort für ein angenehmes Fußklima sorgen. Viele Produkte sind als Pumpspray erhältlich und lassen sich unkompliziert anwenden.
- Weitere Fußpflegeprodukte wie Hornhautentferner, Fußpeelings oder spezielle Masken ergänzen die tägliche Pediküre. Hornhautentferner-Socken oder elektrische Geräte helfen, überschüssige, verhärtete Haut zu entfernen und die Füße weich zu halten. Regenerierende Cremes mit Kamille oder Arnika beruhigen beanspruchte Füße und unterstützen die Hauterneuerung.
Die regelmäßige Anwendung dieser Produkte – am besten nach dem Duschen oder einem Fußbad – hält die Füße gesund, geschmeidig und geruchsarm. Sollten Sie zu medizinischen Problemen wie Fußpilz oder diabetischem Fuß neigen, greifen Sie auf spezielle, parfümfreie Cremes mit pilzhemmenden Wirkstoffen zurück. Bei Unsicherheiten holen Sie sich ärztlichen Rat ein.
Wann sollte man zum Podologen gehen?
Ein Besuch bei einem Podologen ist besonders wichtig, wenn Sie unter gesundheitlichen Fußproblemen leiden. Dazu zählen Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma oder Durchblutungsstörungen. Auch bei Fußproblemen wie eingewachsenen Nägeln, Hühneraugen oder Nagelpilz ist die medizinische Fußpflege durch einen Podologen die richtige Wahl. Podologen sind speziell geschult, um diese Probleme zu erkennen und fachgerecht zu behandeln.
Besonders für Diabetiker ist eine regelmäßige medizinische Fußpflege essenziell, da sie das Risiko von schwerwiegenden Komplikationen wie dem diabetischen Fußsyndrom erheblich reduziert. Durch die präventive Fußpflege werden kleine Verletzungen frühzeitig erkannt und das Risiko einer Infektion minimiert. Der regelmäßige Besuch bei einem Podologen kann entscheidend dazu beitragen, die Fußgesundheit langfristig zu bewahren.
Fazit
Sowohl die Podologie als auch die Pediküre haben ihre Bedeutung, abhängig von den individuellen Bedürfnissen und dem Gesundheitszustand Ihrer Füße. Während die Podologie bei medizinischen Fußproblemen wie eingewachsenen Nägeln, Hühneraugen oder Nagelpilz unverzichtbar ist, dient die kosmetische Fußpflege hauptsächlich der Pflege und Verschönerung der Füße. Für Menschen mit chronischen Fußproblemen oder Erkrankungen wie Diabetes ist die regelmäßige medizinische Fußpflege notwendig, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.
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